Schlagabtausch in Gleisdorf

Das überzogene Budget in Laßnitzthal, leistbares Wohnen sowie Asyl und Sicherheit waren die großen Themen bei der Kleine Zeitung-Podiumsdiskussion der Spitzenkandidaten in Gleisdorf.

Es gab eine Aussprache im Vorfeld, dennoch waren die unvorhergesehenen Schulden von 500.000 Euro, die Laßnitzthal in die Fusion mit Gleisdorf mitbringt, ein großes Thema bei der Podiumsdiskussion der Spitzenkandidaten in Gleisdorf, moderiert von Ulla Patz und Robert Breitler (Kleine Zeitung). Laßnitzthal hat das Geld, wie berichtet, ohne ein Darlehen aufzunehmen in Straßensanierungen gesteckt, weil „Gefahr in Verzug war“, wie Reinhard Hofer, ehemals Bürgermeister von Laßnitzthal und Spitzenkandidat der Gleisdorfer SPÖ, sagte.

„Diese Vorgehensweise muss ordentlich aufgeklärt werden, ein Gespräch reicht hier nicht aus“, forderte Fritz Aigner (FPÖ). Er meinte auch, dass dieses Thema nicht von ÖVP-Chef Christoph Stark über Facebook öffentlich gemacht hätte werden sollen. „Es braucht nichts verschleiert zu werden – ob es heute über Facebook oder morgen über die Zeitung publik wird, ist zweitrangig“, entgegnete Stark. Hofer gestand Fehler ein: „Ich bekenne mich dazu, dass einige Dinge besser gemacht werden hätten können, aber es ist kein nachhaltiger Schaden für Gleisdorf entstanden.“

Ein großes Thema war leistbares Wohnen: Hofer und Aigner schlugen vor, leer stehende Häuser und Wohnungen zu adaptieren. Hierzer meinte, man müsse genau schauen, dass die rund 120 bestehenden Gemeindewohnungen auch wirklich an die gehen, die sie nötig haben. Für Stark gibt es beim Thema Wohnen nur zwei Möglichkeiten: „Entweder wir müssen teure Grundstücke kaufen, die wir dann günstiger abgeben oder wir setzen auf eine Verdichtung des Wohnbaus im Umland, die aber von allen mitgetragen werden muss.“ Das Potenzial im Umland zu nutzen und den sozialen Wohnbau zu fördern, schlug auch Maxi Haas von den Neos vor.
FPÖ-Thema Asyl

Beim Thema Asyl – Gleisdorf hat 27 Asylwerber aufgenommen – scherte Aigner (FPÖ) aus: „Auch wir haben uns dafür ausgesprochen, aber was daraus geworden ist, gefällt uns gar nicht: Gekommen sind nur Männer aus 13 verschiedenen Nationen, die lassen ihre Frauen und Kinder zu Hause und das kann’s nicht sein.“ Alle anderen Parteienvertreter zeigten sich hier einig, dass es wichtig ist, Hilfe suchenden Menschen Schutz zu bieten, „egal, wo sie herkommen.“

Dann stand ein Mann aus Nitscha auf: „Wie unterscheidet ihr euch, wen soll ich wählen?“, fragte er. „Die Programme unterscheiden sich nur in homöopathischen Dosen, das zeigt, dass wir in Gleisdorf insgesamt auf einem sehr hohen Niveau unterwegs sind“, sagte Stark.